stolpersteinePutzenAm 9. November, dem Gedenktag an die Reichspogromnacht 1938 vor 85 Jahren, haben wir an einer besonderen Aktion des Evangelischen Forums teilgenommen. Die Stolpersteine, die vom Künstler Gunter Demnig in der Bonner Innenstadt zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Juden verlegt wurden, sollten gereinigt werden. Frau Hammerschmidt, Frau Hadem und Frau Sebastian hatten sich gemeinsam mit einigen Freiwilligen aus den Religionskursen der Q1 und Q2 dazu angemeldet.
Gemeinsam mit anderen Lehrer*innen und Schüler*innen von anderen Bonner Schulen trafen wir uns vor der Kreuzkirche, um dort eine Einführung vom Leiter des Evangelischen Forums, der Ansprechpartnerin der Kreuzkirche und einem Mitarbeiter der Gedenkstätte zu erhalten. Nach der Begrüßung bekam jede Gruppe einen Eimer mit Wasser, einige Schwämme und ein spezielles Reinigungsmittel für Metall mit auf den Weg. Außerdem erhielten wir Broschüren mit Informationen zu den Personen, auf die durch die Stolpersteine aufmerksam gemacht werden soll. Damit zogen wir auf der uns zugeteilten Route rund um die Fußgängerzone los.
Die ersten der zugeteilten Gedenksteine haben wir gründlich vom Schmutz befreit und uns an Ort und Stelle anhand der bereitgestellten Broschüren über Leben und Tod der verfolgten Bonner Mitbürger*innen informiert. Während wir die Steine reinigten, kam eine Gruppe Studenten an uns vorbei, die auf derselben Route unterwegs waren und Schwämme in der Hand hatten. Als wir dann zu den anderen Steinen kamen, waren diese bereits gesäubert und poliert worden. Wir haben trotzdem unsere Route fortgesetzt und uns jeweils Zeit genommen, an die verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden zu erinnern. Besonders beeindruckt hat uns neben den Lebensläufen, dass wir jeweils vor den Häusern und Geschäften standen, die in der Reichskristallnacht beschädigt und zum Teil zerstört wurden. Am Ende der Route standen wir erneut vor der Kreuzkirche und kamen mit den Verantwortlichen der Aktion ins Gespräch. Dabei konnten wir noch einige Geschichten, die uns von Zeitzeugen berichtet wurden, erzählen.
Insgesamt war dies eine denkwürdige Aktion, die auch einen praktischen Nutzen hat: Nun glänzen die Stolpersteine wieder und werden besser wahrgenommen. Außerdem kennen wir jetzt die Orte, an denen Jüdinnen und Juden wohnten und arbeiteten, wir kennen einen Teil ihrer Geschichte und können ihn weitererzählen. Schließlich war dies ein Anlass, gemeinsam etwas gegen das Vergessen zu unternehmen und uns mit der jüdischen Gemeinde in Bonn solidarisch zu zeigen. Wir danken allen Beteiligten herzlich.